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29-07-14 19:13 Alter: 10 Jahr/e

Höllenengel und Geister, die sie riefen...

Kategorie: Politik / Wirtschaft, Deutschland, Europa & Welt

Hanebuth-Festnahme auf Mallorca Teil eines internen Hells-Angels Machtkampfes?


Als Anfang Februar 2014 an einem Duisburger Rheinufer ein abgetrennter Arm mit Hells Angels-Tätowierung (AFFA -" Angels forever, forever Angels") gefunden wurde, befürchtete die Presse bereits das Erreichen einer neuen Eskalationsstufe im Rockerkrieg, der in erster Linie zwischen Hells Angels und Bandidos ausgetragen wird. 2013 hatte es vor allem im Ruhrgebiet eine Reihe von Auseinandersetzungen gegeben, in denen es primär  um die Kontrolle der Rotlichtmilieus in Duisburg und Oberhausen ging. Doch auch als der Rest des toten Rockers aus Oberhausen im Duisburger Hafenbecken gefunden wurde, blieben die sonst üblichen Racheakte aus. Während noch im November 2013 ein Oberhausener Bandido nach einem Schußwaffenattentat vermutlich aus Reihen eines  konkurrierenden Clubs knapp dem Tod entrann, blieb es im Frühjahr 2014 ungewohnt ruhig an der Rockerfront. Haben die Hells Angels nach der Festnahme ihrer Führungsfigur Frank Hanebuth im Sommer 2013 nicht mehr die Kraft, eine derartige Schändung eines Clubmitgliedes zu rächen?

Die tatsächliche Antwort dürfte woanders suchen zu sein. So könnte der Duisburger Tote vielmehr einem internen Machtkampf der Höllenengel zum Opfer gefallen sein - verdächtigt wird ein deutsch-türkischer Clubbruder, der wie der Tote im Rotlichtmilieu tätig gewesen sein soll. Offiziell taucht der Tote in keiner Mitgliedsliste der Hells Angels in Deutschland auf. Daß er dennoch als solcher auftrat, liegt daran, daß einige Charter nicht mehr unter Kontrolle der alten Führungskader stehen. Sie führen Kriege, gegen andere Gruppierungen aber auch gegen Clubkameraden und nehmen oft ohne Absprache neue Mitglieder auf. Ende 2013 enthüllte der Spiegel ein internes Lagepapier der bekanntesten Rockergruppe, in der die jüngste Entwicklung des Clubs heftig kritisiert wurde. Demnach sei man durch die Aufnahme zahlreicher neuer Rocker nicht wie beabsichtigt stärker geworden, sondern schwächer. Hintergrund der Kritik sind die zahlreichen ebenso gewaltbereiten wie kriminellen Neurocker mit Migrationshintergrund, die oftmals noch nicht einmal Motorrad fahren. Diesen gilt in der Regel Herkunft und Blutszugehörigkeit mehr als eine Clubehre, dementsprechend schnell wechseln sie auch die Fronten. Erstmals geschehen in Berlin, wo ein aus hauptsächlich aus türkischen Bandidos bestehendes Chapter über Nacht zu den Angels wechselte. Anführer Kadir Padir wurde so mit seiner nunmehr als  "Hells Angels Nomads Turkey" firmierenden Truppe, die noch zu Bandido-Zeiten an einem beinahe tödlichen Angriff auf den Berliner Angels Chef Andre Sommer beteiligt gewesen sein soll, zu einem der einflußreichsten Angels-Führer Deutschlands. Derzeit steht er unter Verdacht, den Mord an einem türkischen Kriminellen in Auftrag gegeben zun haben und wird von einem Aussteiger seiner Gruppe schwer belastet.

Doch Padir ist nicht der einzige Machtfaktor der neuen Hells Angels, welche die Macht der alten Rockerbrüder zunehmend in Frage stellen. So wird als Nachfolger Hanebuths an der europäischen Höllenengel-Spitze der Türke Neco Arabaci gehandelt, auch wenn ein offizieller Deutschland- oder Europa-Chef bei den Höllenengeln nicht existiert. Der frühere "Pate von Köln" war 2002 zu einer neunjährigen Haftstrafe verurteilt und 2007 vorzeitig in die Türkei ausgewiesen worden. Zwar war der Kölner Hells-Angels-Ableger samt Unterorganisationen im Mai 2012 verboten und Ex-Boss Günther L. kurz danach verhaftet worden, dennoch war dies nicht das Ende für die Angels in Köln. Denn seitdem übernahm Arabaci von Izmir aus die Herrschaft über die Kölner Unterwelt. 2008 hatte er in der Türkei einen Rockerclub gegründet, der 2010 Aufnahme bei den Höllenengeln fand. Über Verwandte und Landsleute kontrolliert Arabaci seitdem als Hells Angel die Kölner Szene von der Türkei aus und beendete damit zugleich die Zeit schwerer Rückschläge des Clubs in der Rheinmetropole. Notfalls reist der Türke, der eigentlich Einreiseverbot in der BRD hat, auch schon mal mit gefälschten bulgarischen Papieren ein, wie Insider berichten.

Arabaci gilt auch als Auftraggeber einer Strafaktion gegen den Krefelder Angels-Chef U., der zwar ebenfalls Türke, aber dennoch zur alten Generation der Angels zählt. Um sich zu rächen, waren Ende 2013 noch 80 Gefolgsleute U.s nach Hanau aufgebrochen, wo sie 150 Angels und Sympathisanten gegenüber standen, die der "Hells Angels Nomads Turkey"-Fraktion zugerechnet wurden. Damals konnte die Polizei eine tätliche Auseinandersetzung noch verhindern. Was danach geschah, ist noch unklar. Jedenfalls wurde U. im April 2014 beschuldigt, sich dem LKA als Spitzel angedient haben. Seitdem wird er von anderen Angels gesucht und ist untergetaucht.

Auffällig an der neuen Rolle des Türken Arabaci in der Hierarchie der Höllenengel ist indes der Umstand, daß neben Hanebuth auf Mallorca auch mehrere Mitglieder verhaftet wurden, die in Kontakt mit dem Arabaci-Charter standen, das selbst ebenfalls auf Mallorca aktiv war: Der "Deutsch-Marokkaner" Khalil Youssafi, dessen Hells Angels Charter auf Mallorca drei Jahre zuvor verboten worden war  und sein Bruder Abdul. Trotz des Clubverbotes gelten die beiden als alteingesessene Rotlichtgrößen auf Mallorca. Mit diesen soll der frühere Hannoveraner den Bau einer Formel-1 Strecke geplant haben, um Rotlichtgelder zu waschen, wie spanische Medien öffentlich spekulieren. Nicht unwahrscheinlich scheint vor dem Hintergrund der Frage, wem die Verhaftung Hanebuths nutzt, daß Arabaci seine Finger im Spiel hatte. Haben also Vertraute des Kölner Paten Hanebuth in eine Falle gelockt, ihn möglicherweise sogar selbst an die Spanische Polizei verraten, damit Arabaci ihn beerben konnte? Darauf deutet zumindest eines der letzten von der spanischen Polizei mitgeschnittenen Telefonate zwischen der Frau Hanebuths und der Khalils hin. Darin richtet Frau Hanebuth aus, daß ihr Mann "auf 180" sei - und zwar aufgrund der nach wie vor bestehenden Rotlichtkontakte des neuen Geschäftspartners, wie der Stern (Nr. 24/2014) spekuliert. Das spricht dafür, daß Hanebuth für den Aufbau seiner neuen Geschäfte eine Verbindung zu kriminellen Aktivitäten vermeiden wollte, zugleich auch dafür, daß der Beschuldigte also keineswegs die Kontrolle des Rotlichtmilieus der Insel anstrebte, wie von der spanischen Polizei behauptet. Wie Hanebuth-Anwalt Götz von Fromberg beklagt, wurde nach einem Jahr Untersuchungshaft noch nicht einmal ein Tatvorwurf mitgeteilt: " „Einige Kernvorwürfe", so Fromberg gegenüber dem "Fokus", " haben sich bisher als völlig haltlos erwiesen. Den Rest muss man abwarten. Fakt ist, dass abgehörte Hanebuth-Telefonate fehlerhaft übersetzt wurden. Aus harmlosen deutschen Floskeln wurden Geheimcodes der Rocker gemacht.“

So mehren sich die Anzeichen dafür, daß der Hells Angel  entgegen der Beweislage festgehalten wird. Und das mindestens zwei Jahre lang, denn solange darf in Spanien die Untersuchungshaft dauern, bis der Prozeß eröffnet werden muß. Genug Zeit etwa für einen Neco Arabaci sich als neuer Europa-Chef der Angels zu etablieren. Und daß die spanische Polizei zudem dafür bekannt ist, kleinen Geldgeschenken für die Beschleunigung ihres Engagements nicht abgeneigt zu sein,  sorgt nicht unbedingt für eine Entkräftung dieser Theorie. Zur Zeit freut man sich dort jedenfalls über eine Erweiterung des eigenen Fuhrparks durch die bei den Festnahmen von Hanebuth und Co sichergestellten Fahrzeuge. Diese dürfen laut Beschluß eines Ermittlungsrichters am spanischen Gerichtshof nun von der Nationalpolizei genutzt werden - und das obgleich noch nicht einmal Anklage gegen die tatsächlichen Besitzer erhoben wurde.(Bild.de)

Bedeutet dies nun das Ende der alten Motorradclubs zugunsten krimineller Organisationen von Kuttenträgern? Die Hells Angels-Führung in Deutschland winkt ab. Offiziell seien alle "Problemcharter", also diejenigen mit den großen Migrantenzahlen, ob im Ruhrgebiet in Berlin oder sonstwo mittlerweile aufgelöst. Doch tragen viele der Mitglieder der aufgelösten Charter weiterhin Hells Angels-Kutten - nämlich jene der "Hells Angels Nomads Turkey", die wohl unter Kontrolle Arabacis stehen. Und als türkische Höllenengel müßten sie sich eben nicht an Vorgaben deutscher Charter halten. Bedeutet dies nun die Spaltung der Angels in Deutschland - auf der einen Seite die "Traditionalisten", die Tätowierer, Schrauber und Biker,  auf der anderen die S-Klasse statt Harley fahrenden Migranten- und Milieu-Rocker?

Die Zukunft wird zeigen, ob Neco Arabaci die Macht besitzt, von der Türkei aus die Hells Angels Nomads Turkey in Deutschland unter seiner Hand zu vereinen.
Unabhängig von den Vorgängen bei den Angels treten aber auch in anderen Clubs seit der verstärkten Aufnahme von Migranten zunehmend Probleme auf.
Wie bei den Angels erkennt man auch bei den Bandidos zunehmend die hausgemachten Probleme mit neuen Mitgliedern. Auf einer Diskussion über Rockergewalt etwa räumte ein Bandidos-Sprecher ein, dass die Chapter in letzter Zeit schnell gewachsen seien und man vielleicht nicht den Überblick habe, wer aufgenommen wurde.

Ähnlich ergeht es dem niederländischen Rockerclub Satudarah, der ursprünglich von molukkischen Einwanderern aus Polynesien gegründet worden war und dem die Hälfte der meistgesuchten Kriminellen des Landes angehören. So diente sich der türkische Chef des erst kurz zuvor in Duisburg gegründeten Ablegers des ersten offiziellen Multi-Kulti MCs  der Justiz als Kronzeuge an, nachdem er wegen Drogenhandels und Waffenbesitzes festgenommen worden war. Zuvor war es bereits zu einigen Auseinandersetzungen mit örtlichen Hells Angels gekommen. Ungeachtet des Ausstiegs ihres Chefs knüpfen die verbliebenen Satudarah derzeit Verbindungen mit dem vor einigen Monaten gegründeten Bosporus-Chapter des Gremium MC. Letzterer scheint derzeit für eine geplante Expansion, die bereits zu ersten Konflikten mit anderen Motorradclubs führte, neue Verbündete zu suchen. Obgleich sich der "größte in Deutschland gegründete MC" vor allem in Mitteldeutschland Insidern zufolge aus vielen "Ex-Hooligans und früheren Mitgliedern der Rechten Szene" rekrutiert, scheint man mit dem hauptsächlich aus Migranten bestehendem Bosporus-Ableger im Ruhrgebiet keine Probleme zu haben. Doch wie bei Angels und Bandidos könnte sich die mangelnde Sorglosigkeit auch hier irgendwann rächen - spätestens wenn einige Mitglieder erkennen, daß eine Kutte kriminelle Geschäfte erschweren könnte.


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