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25-02-22 18:06 Alter: 2 Jahr/e

Russischer Angriffskrieg „um die Ukraine zu entnazifizieren“

Kategorie: Politik / Wirtschaft, Europa & Welt

Ist der Wunschtraum vom "Verbündeten Putin" für die nationale Opposition nun ausgeträumt?


Für die führenden Medien ist der Angriff Rußlands auf die Ukraine das Ende der bekannten Weltordnung und der Beginn einer neuen Ära.

Doch was bedeutet die russische Offensive auf Kiew für die nationalen Gruppierungen in Deutschland?

Schwerlich zu leugnen ist der offene Völkerrechtsbruch Rußlands: Im Budapester Memorandum von 1994 verzichtete die Ukraine auf ihre Nuklearwaffen und erhielt im Gegenzug von Moskau eine Garantie ihrer vollen Souveränität, und auch im Minsker Abkommen 2014 sicherte Putin der Ukraine die territoriale Integrität zu.

Viel zu naiv war lange Zeit auch der Blick der deutschen nationalen Opposition auf den starken Mann im Osten. Ob Putin gut für sein Volk war und ist, bleibt schwierig zu beurteilen. Nach außen, so viel ist sicher, ist er ein Mann, der sich für nationale Interessen einsetzt und von der Größe und Einheit Rußlands spricht. Im Inneren aber ließ er sich von jüdischstämmigen Oligarchen hofieren, die sich nach 1990 schamlos am Eigentum des russischen Volkes bereicherten. Putin selbst profitierte finanziell ebenfalls erheblich: Eine Privatjacht, mehrere Villen und gefüllte Konten stehen ihm persönlich zur Verfügung, während große Teile des Volkes in Armut leben. Vor allem in der Hauptstadt Moskau liegen viele Preise bereits auf Westniveau, während die Einkommen auf Sowjetniveau stagnierten. Doch die Außenpolitik Putins, die sich oft gegen die USA und die globalen Weltordnungspläne richtete, täuschte oft über das innenpolitische Elend vieler Russen hinweg. Putins Einsatz in Syrien gegen die Islamisten war sicherlich eine der besten Taten des starken Mannes im Osten.

Doch mit dem Angriff auf das Nachbarland Ukraine hat Putin sein wahres Gesicht offenbart. Ein Einmarsch in die Donbas-Region wäre ihm wohl in weiten Kreisen noch nachgesehen worden, doch der Versuch, die gesamte Ukraine unter seine Kontrolle zu bringen zeigt, daß es Putin nicht um die Abwehr einer akuten Bedrohung geht, sondern um die de Fakto Annektion der Ukraine. Die russische Regierung spricht dabei von einer „Entnazifizierung“ des Landes und sieht sich nicht zum ersten Mal in der Nachfolge der bolschewistischen Machthaber der Sowjetunion. Schon 1918 bis 1921 tobte im westrussischen Raum ein blutiger Krieg zwischen der Roten Armee und den „Weißen“ Russen. Und so wie damals weht auch heute auf der einen Seite Hammer und Sichel und auf der anderen vereinzelt das Hakenkreuz. Nicht als Glorifizierung der Verbrechen der Nationalsozialisten, sondern in Erinnerung an die ukrainische Tradition, sich den Einverleibungsversuchen Rußlands auch heute entgegenstemmen zu wollen.

Aktuelle Fernsehbilder zeigen nur schwach bewaffnete Männer jeden Alters und sogar Frauen, die bereit sind, ihr Vaterland zu verteidigen. Es stünde gerade deutschen Patrioten und Nationaldenkenden gut zu Gesicht, diese Taten zu würdigen und die ukrainischen Patrioten nicht aufzufordern, die Waffen niederzulegen.

Die AfD scheint das nach ideologischen Verirrungen, die selbst die Lüge des „Nazi-Angriffskriegs gegen Rußland“ zur Wahrheit erhoben hatten, nun begriffen zu haben und verurteilt den russischen Einmarsch. Anders der Compact-Chefredakteur Jürgen Elsässer, dem - im innenpolitischen Kampf sicherlich verdienstvoll - nun eine propagandistische Bruchlandung droht, wenn er sich in die Front derer einreiht, die Putin einen Blankvollmacht für Expansionsgelüste ausstellen wollen:

„Um ureigene russische Interessen zu wahren“, so die Geschichtsverklärung Elsässers, „muss Putin das Völkerrecht brechen. Dafür wird ihn die Welt verurteilen. Doch sein Volk könnte ihn dafür bald lieben. Denn, wenn er die Ukraine ins russische Reich zurückholt, ist Russland wieder ein Ganzes...Am besten wäre es, wenn die ukrainische Regierung sofort zurücktritt, mit sofortiger Niederlegung der Waffen. Neuwahlen und Pakt mit Russland, den der Westen nicht mehr antasten kann.“

So kann nur jemand schreiben, der den Bezug zur Realität vollständig verloren hat. Schon beim Abschuß der niederländischen Passagiermaschine blendete „Compact“ die Beweise für eine Verantwortung der prorussischen Separatisten aus und opferte so die Objektivität dem ideologisch inspirierten Wunsch. Der Krieg zwischen Rußland und der Ukraine ist nicht einem Konflikt zwischen Sachsen und Bayern, sondern eher einem Konflikt zwischen Deutschland und England oder Deutschland und den Niederlanden vergleichbar.

Sicherlich: Selensky ist der Wunschkandidat des Westens, die Maidan-Revolution wurde von den USA unterstützt, die Ukraine gilt als wichtiger Mosaikstein zur Schwächung Rußlands, aber eines darf nicht vergessen werden: Ohne die Unterstützung der Bevölkerung hätten sich die antirussischen Kräfte nicht dauerhaft durchsetzen können.

Schon 2014 hatte der „Rechte Sektor“, ein Zusammenschluß ukrainischer Nationalisten ein Manifest veröffentlicht, das sich sowohl gegen die „Russifizierung“ des Donbass, also des Ostteils des Landes, als auch gegen die Fortsetzung der Oligarchen-Herrschaft in der Ukraine richtet, was schon auf dem Maidan eines der Hauptziele war. Nach der Maidan-Revolution sei es nicht gelungen, "die Sache zu Ende zu führen und die Volksrebellion zu einer echten nationalen Revolution" zu machen, heißt es auf der Webseite der Organisation. Schuld daran trage die Führung, "jene, die durch das Blut des Volkes an die Macht kamen". Kiew sei bereit, Moskau nicht nur den Donbas zu überlassen, sondern sogar "sechs, acht oder neun Provinzen". Die Oligarchen wollten Russland besänftigen, nur um in Ruhe den Rest des Landes "vollständig zu melken".

Jeder tote Ukrainer, vor allem jeder im Kampf gegen Rußland gefallene, ist ein Märtyrer der Freiheitsbewegung – für die Heimat und gegen die Verfechter einer Neuen Weltordnung, egal ob aus den USA oder aus Rußland. Putin selbst, der erst kürzlich ein Gesetz vorschlug, das die „Verunglimpfung der Sowjetzeit“ unter Strafe stellen soll, sieht sich in einer Traditionslinie mit Stalin und Konsorten. Es gibt keinen Grund, warum man das in Deutschland anders sehen sollte.


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