Neuer Ärger für Sal-Oppenheim-Banker und Josef Esch

Nach Strafrechtsprozeß droht nun Zivilklage über 2 Mrd Euro

Graf von Krockow und Josef Esch

Im Dezember 2011 erhob die Staatsanwaltschaft Köln nach 11/2 –jähriger Ermittlungszeit Anklage gegen vier ehemalige Vorstandsmitglieder des Bankhaus Sal. Oppenheim und den Unternehmer Josef Esch. Nach schweren Verlusten war das Bankhaus Anfang 2010 von der Deutschen Bank übernommen worden. Zuvor sollen sich die nun Angeklagten, darunter Matthias Graf von Krockow und Oppenheim-Erbe Christopher Freiherr von Oppenheim, großzügig Kredite zugeschanzt haben, die nie zurückgezahlt wurden. Laut Medienberichten soll sich der entstandene Schaden auf 60 Millionen Euro belaufen. Bislang läuft dieses Verfahren unter weitgehendem Ausschluß der Öffentlichkeit, da sich die Kölner Staatsanwaltschaft öffentliczh bedeckt hält.
Nun droht den Angeklagten neuer Ärger: Madelaine Schickedanz, Quelle-Erbin, die im Zuge der Pleite des Quelle-Nachfolgeunternehmens Arcandor mehrere Milliarden Euro verloren hat, erhob Anfang dieser Woche einen Zuständigkeitsfestlegungsantrag vor dem Oberlandesgericht Köln. Dort soll entschieden werden, wo die laut Medienberichten bevorstehende zivilrechtliche Klage auf Schadenersatz in Höhe von etwa 2 Mrd Euro eingereicht werden muß. Berichten des Managermagazins zufolge richtet sich die Klage gegen die Bank Sal. Oppenheim, Schickedanz ehemaligen Vermögensberater Josef Esch sowie zwölf weitere Personen und Firmen.
Neben den 2 Mrd Euro verlange Schickedanz die Erstattung von bereits erfolgten Kredittilgungen in Höhe von mehr als 200 Millionen Euro sowie die Rückgängigmachung der Stellung von Sicherheiten aus ihrem Privatvermögen im Wert von mehr als 200 Millionen Euro.
Bis zum 2. Februar haben die Klagegegner nun Zeit, sich zu dem eingereichten Antrag zu äußern, bevor über die Frage der Zuständigkeit entschieden wird.
Von der Klage ausgenommen scheint der damalige Arcandor-Konzernchef Thomas Middelhoff zu werden, der einigen Berichten zufolge nicht nur als Verantwortlicher für die Pleite, sondern auch als deren Profiteur gilt.

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